Danksagungen

Liebe unbekannte Gemeinde,

es ist heute leider nicht an der Tagesordnung, dass Menschen, die sich gar nicht kennen, auf einander zu gehen um zu helfen oder den Menschen in Not eine Freude zu machen.
Dies ist wohl auch sicher dem Tempo und dem Charakter unserer Welt und der Zeit geschuldet. Aber so viel Zeit muss sein – das haben Sie mit Ihren Taten bewiesen.
Um so schöner ist diese Freude, wenn man unerwartet beschenkt wird. Gerade diese Geschenke sind so wertvoll für uns hier, weil sie selbstlos und von Herzen kommen.
Dafür und für diese Gedanken von Ihnen, gerichtet an Menschen, die zur Zeit im Abseits der Gesellschaft stehen, möchte ich mich im Namen aller Beteiligten an der Jesus-Gruppe bei Ihnen bedanken.

Mein besonderer Dank gilt auch den Betreuern und Initiatoren der Jesus-Gruppe, denn ohne Ihr Wirken und Schaffen über die Jahre, wären wir auch mit Ihnen nie – wenn auch nur gedanklich und ohne Geschenke – zusammen gekommen.

Ich wünsche Ihnen in Demut und von ganzem Herzen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes, erfolgreiches – sowie ein christliches – neues Jahr 2015.
In Gedanken und im Gebet verbleibe ich heute bei Ihnen
Ihr
Michael B.

Guten Tag, mein Name ist Mike, ich bin zur Zeit in der JVA Stuttgart, in der Jesus-Gruppe.

Mit diesem Brief an Sie möchte ich mich im Namen aller Gefangenen, die in der Jesus-Gruppe sind, bedanken.
Es war drei Wochen vor Weihnachten als uns gesagt wurde, dass wir nächste Woche unsere Tassen in die Gruppe mitbringen sollen, da es eine Weihnachtfeier für uns gibt.
Da haben wir uns gefreut, was heißt gefreut, es war für uns ok. Die Anderen und ich dachten, es gibt halt Kaffee und gut. An dem kommenden Freitag brachten wir deshalb alle unsere Tassen mit.
Was ich aber dann sah war unglaublich. Alles war sehr schön hergerichtet. Da waren Kerzen, Tannenzweige, Teller mit Kuchen und Gebäck, es gab Kaffee und für jeden ein Teller mit Geschenken, die wir auf unsere Zellen mitnehmen durften.
Wir ließen uns dann den Kaffee, den Kuchen und das Gebäck schmecken. Es war wunderbar, ein Abend wahrer Freude.
Vielleicht sagen sich manche von Euch na ja, ein bisschen Kaffee und Kuchen und ein paar Kerzen, was ist das schon.

Für sie ist das vielleicht nicht viel, aber für uns, die wir hier sind, ist das eine ganze Menge. Wissen Sie, hier in der JVA ist es grau, kalt und kahl und nicht der Ort wo man so etwas erwartet. Hier gibt es keine Familie oder Freunde. Viele von uns stehen alleine da.
Manche denken auch, alle Menschen die hier in Haft sind sind nichts, nur Abschaum, das allerletzte auf der Welt.
Aber Sie denken nicht so. Sie haben an uns gedacht!
Kuchen, Kaffee und Gebäck waren echt super von Ihnen. Aber was für mich und bestimmt auch für alle Anderen aus der Jesus-Gruppe am schönsten war und ist, dass Sie an uns gedacht haben und dafür sind wir Ihnen mehr als dankbar.
Auch gilt unser Dank Allen, die jeden Freitag zu uns kommen. Nicht weil sie es müssen, sondern weil sie es wollen.
Sie kommen Freitag für Freitag hier her an diesen Ort, der alles andere als schön ist um uns zu helfen den rechten Weg zu finden, den Weg mit und zu unserem Herrn Jesus! Wir können nur danke sagen für Alles.
Wir von der Jesus-Gruppe wünschen Ihnen ein gutes Jahr 2015. Wir werden sie in unsere Gebete mit einschließen.

Wenn sie mehr wissen wollen, wie es einem in der Haft geht oder entsprechende Fragen haben oder mal nur einen Brief schreiben wollen, schreiben sie mir ich werde Ihre Fragen beantworten.

Ich schließe nun diesen Brief mit den Worten: Wer Glaube gibt, wer Liebe gibt, wer an das Gute im Menschen glaubt, der ändert die Welt zum Guten, so wie es unser Herr Jesus gemacht hat. Nochmals dank an alle, die an uns gedacht haben.

Im Namen aller aus der Jesus-Gruppe Ihr Mike